Jun 162014
 

Musical entführt in eine andere Welt

Beromünster: Zum 40-Jahr-Jubiläum bringt die Musikschule Michelsamt ein Grossprojekt auf die Bühne: Kosten: rund 27’000 Franken.

Mirjam Weiss, Luzernerzeitung
Musikliebhaber kommen im Michelsamt eine Woche lang voll auf ihre Kosten. Zum 40-Jahr-Jubiläum der Musikschule Michelsamt finden vom 15. bis zum 22. Juni 2014 in der ganzen Region verschiedene Konzerte statt. Den Höhepunkt und Abschluss der Jubiläumswoche bildet das Musical «La piccola Banda», das der Kinder- und Jugendchor «Juventus Singers Beromünster» und das Orchester der Musikschule Michelsamt aufführen.

6-17-Jährige Musicaldarsteller

Im zweistündigen Musical nach dem Duo Veronika te Reh und Wolfgang König wird die Geschichte des Mädchens Felicia erzählt, das vor der engen, vernunftbestimmten Realität in die Fantasiewelt ihrer Tagträume flüchtet. Sie findet Zuflucht in einem alten italienischen Schloss voller Geheimnisse. Durch einen alten Schrank gelangt das Mädchen in eine kleine paradiesische Welt der italienischen Renaissance mit Gauklern, Sängern und Tänzern. Aber Felicia ist nicht die Einzige, die im italienischen Schloss Zuflucht sucht. Auch eine Kinderbande taucht hier unter. Als Felicia und die Kinderbande sich treffen, prallen zwei Welten aufeinander. «Diese Kontraste werden in der Musik, in den Tänzen, den Kostümen und in der Sprache sichtbar», sagt Dorothea Frisch-Egli, Chorleiterin der Juventus Singers. «Aber durch die Fantasie wird eine Verbindung zwischen den beiden Welten hergestellt. Das Musical ist eine Ode an die Fantasie.»

Das habe sie an dieser Geschichte besonders gereizt. «Dieses Musical steht seit langem auf meiner Wunschliste.» Das Werk setze jedoch ein hohes musikalisches Niveau voraus. Neben dem Singen müssten die 6- bis 17-jährigen Chormitglieder tanzen und Theater spielen. Die Choreografien habe die Tanzlehrerin Claudine Leyer gestaltet. «Fast alle der 45 Sängerinnen und Sänger haben eine Sprechrolle, einige sogar zwei», sagt Dorothea Frisch. Die Musik sei eins zu eins übernommen worden, aber den deutschen Text habe sie auf die Kinder zugeschnitten, sagt Regisseurin Barbara Menberg-Henking. Am meisten Mühe hätten den Kindern nicht die Tänze oder die mehrstimmigen Chorgesänge, sondern die Liebesszene gemacht, erzählt sie mit einem Schmunzeln.

Alle zwei Jahre studiert der Chor «Juventus Singers» ein Musical ein. « ist die mit Abstand grösste Produktion bisher», sagt die Chorleiterin. «Zum ersten Mal arbeiten wir mit einem so grossen Orchester zusammen.» Das 30-köpfige Orchester der Musikschule Michelsamt umfasse 16 verschiedene Instrumente. Er wird von Musikschulleiter Enrico Calzaferri dirigiert. Hinzu komme ein aufwändiges Bühnenbild. Aus Kostengründen habe sie dieses selber gemacht, sagt Barbara Menberg. Die Kostüme hätten sie teils selber geschneidert, teils günstig an einem Kostümverkauf erstanden. Dennoch belaufen sich die geschätzten Kosten auf rund 27’000 Franken. Neben Firmen beteilige sich auch die Musikschule Michelsamt und private Sponsoren.

«Kinder könnnen solz auf sich sein»

Seit Januar sind die Juventus Singers Beromünster und das Orchester jeden Donnerstag am Proben. Dazu kamen zwei Probewochenenden. «Wir fordern viel von den Kindern», ist sich Regisseurin Barbara Menberg bewusst. Chorleiterin Dorothea Frisch ergänzt: «Die Kinder und Jugendlichen können stolz auf sich sein. Sie haben in dieser Zeit einen enormen Entwicklungssprung gemacht.» Auch für die Musikerinnen war und ist es es eine intensive Zeit. Seit fast zwei Jahren sind sie neben ihrer Arbeit mit der Planung des Musicals beschäftigt. Sie sind sich aber sicher: «Das Musical wird für die Kinder ein Erlebnis, an das sie sich noch in vierzig Jahren erinnern werden.»

 

Artikel der Neuen Luzerner Zeitung.
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Zeitungsbeitrag zu La piccola Banda, Teil 2

Zeitungsbeitrag zu La piccola Banda, Teil 2

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